Gemeinsam nach vorne schauen

Volkssolidarität übergibt Spende an Lebenshilfe Ahrweiler

(v.l.) Bonny Oppermann, Projektleiterin für Öffentlichkeitsarbeit, und Dirk Brigmann, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Volkssolidarität Landesverbands Brandenburg e.V., übergeben den Spendenscheck an Ulrich van Bebber, Vorsitzender der Lebenshilfe Kreisvereinigung Ahrweiler e.V.

Potsdam/Sinzig | Es waren tragische und schreckliche Momente, die sich in der Nacht vom 14. auf den 15 Juli im Ahrtal abgespielt haben. Darunter auch im Lebenshilfehaus in Sinzig. Zwölf Bewohner*innen konnten vor dem rasend schnell ansteigenden Wasser nicht mehr in Sicherheit gebracht werden und kamen in den Fluten um. Ihr Schicksal und das der Lebenshilfe Kreisvereinigung Ahrweiler e. V. bewegten die Mitglieder des Volksolidarität Landesverbandes Brandenburg e. V. zutiefst. Aus diesem Grund wurde eine Spendenaktion initiiert. Das gesammelte Geld in Höhe von 10.700 Euro wurde am 3. Dezember an den Verein in Sinzig übergeben.

„Wir sind jetzt an einem Punkt, an dem wir langsam wieder so etwas wie Routine entwickeln und uns mit der Zukunft befassen können“, erläutert Ulrich van Bebber, Vorstandsvorsitzender der Lebenshilfe Kreisvereinigung Ahrweiler e. V., als er von der Schicksalsnacht erzählt. Diese Zukunftsperspektive wollte auch die Volkssolidarität unterstützen. Gemeinsam mit den Mitgliedergruppen sammelten die Geschäftsstellen, Gliederungen und der Bundesverband der Volkssolidarität Spenden für die Lebenshilfe in Sinzig. Mit den Geldern sollen die Betroffenen dabei unterstützt werden, wieder Mut und Kraft für das weitere Leben zu sammeln. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Dirk Brigmann und die Projektleiterin für Öffentlichkeitsarbeit Bonny Oppermann übergaben den symbolischen Spendenscheck vor Ort.

Das Fehlen der Mitbewohner*innen und Freunde war für die anderen Bewohner*innen schwer zu verarbeiten. Einige sind aufgrund ihrer starken Traumatisierung auch aktuell noch in Betreuung. Die Lage nach dem Unglück war chaotisch. „Wir mussten sofort eine andere Unterkunft für die 24 anderen Hausbewohner*innen finden und bekamen großartige Unterstützung von einem befreundeten Verein in der Nachbarschaft. Das Haus war jedoch nicht barrierefrei, so dass wir schnell eine Alternative finden mussten“, erklärt Ulrich van Bebber weiter. Die fand sich in einem Hotel, in dem die Menschen mit geistigen und körperlichen Beeinträchtigungen in Kürze einziehen können. Doch hier mussten noch einige Nachrüstungen erfolgen. „Wir arbeiten gerade die Brandschutzvorkehrungen auf“, erklärt der Vorstandsvorsitzende der Kreisvereinigung Ahrweiler. Auch die hohen Mietkosten belasten den Verein sehr. „Trotzdem wollen wir nach vorne schauen. Wir haben jetzt einen Prozess gestartet, in dem wir uns mit unserer weiteren Entwicklung befassen. Es muss ein neues Grundstück und Lösungen gefunden werden, wie wir mit dem stark beschädigten Wohnhaus umgehen. Das befindet sich jetzt laut neuesten Aussagen im Überflutungsgebiet und kann daher nicht mehr als Wohnobjekt genutzt werden“, fasste Ulrich van Bebber die aktuelle Situation zusammen.

Der Volkssolidarität Landesverband Brandenburg und die Lebenshilfe Kreisvereinigung Ahrweiler wollen weiterhin in Kontakt bleiben. Als bleibendes Geschenk überreichten die beiden Mitarbeitenden der Volkssolidarität einen Birnenbaum. Dieser hat durch das weithin bekannte Gedicht „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“ und seinem Verfasser Theodor Fontane einen starken Bezug zu Brandenburg. Zudem ist der Obstbaum auch als Kraftbaum bekannt, der in schwierigen Situationen den Weg weist und positives Denken unterstützt.

Text und Bild: Volkssolidarität Landesverband Brandenburg e.V.

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