Wir für Toleranz und Freiheit
Lebenshilfe Ahrweiler unterstützt den Aufruf
‚Wir für Toleranz und Freiheit’ der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler
Bad Neuenahr: Mitglieder des Vorstands und der Geschäftsführung reihten sich am Samstag, dem 24.März auf der Veranstaltung gegen rechtsradikale Tendenzen in der Kreisstadt ein. Die Veranstaltung wurde notwenig, nachdem das sogenannte rechtsradikale ‚Aktionsbündnis Mittelrhein’ zu einer Demonstration aufrief und sich die Stadtverwaltung um Bürgermeister Guido Orthen entschloss, mit einer Gegenveranstaltung klar Stellung gegen die rechtsradikalen Kräfte zu beziehen. Mehr als 1000 Menschen folgten dem Aufruf und nahmen an der Veranstaltung am Rathaus in Bad Neuenahr teil. Neben einer bewegenden Rede des Bürgermeisters Guido Orthen unterstützen viele Menschen aus Politik, Verwaltung, Vereinen, Schulen und Wohlfahrtsverbänden den Aufruf.
Als Gastredner konnte die Wirtschaftsministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin Evelin Lemke begrüßt werden, die neben dem Landrat Dr. Jürgen Pföhler, Vertretern von Kirchen und Vereinen, auf den schon länger währenden Umtrieb der rechten Szene hinwies.
Die Lebenshilfe Ahrweiler e. V. unterstützte den Aufruf gegen Rechts mit ganzem Herzen. Waren es doch auch Menschen mit Behinderung, die sehr unter der Diktatur der Nationalsozialisten zu leiden hatten, vielfach ermordet wurden oder menschenverachtenden Versuchen, meist mit tödlichem Ausgang, ausgesetzt waren.
In der Gedenkstätte Hadamar (www.gedenkstaette-hadamar.de), nahe Limburg/Lahn, wird den mehr als 15.000 Menschen mit Behinderung gedacht, die im Rahmen der nationalsozialistischen Euthanasie-Verbrechen ermordet wurden.
Bewusst werden uns diese Verbrechen bei der Entwicklung neuer Konzepte für ältere Menschen mit Behinderung, die nach einem erfüllten Leben ins Rentenalter eintreten. Erst jetzt gibt es diese Personengruppe und es wird notwendig entsprechende Angebotsstrukturen aufzubauen.
Heute können wir sagen, dass die Welt ohne die liebenswerten Menschen mit Behinderung ärmer wäre, dieser Menschen, die trotz ihren Einschränkungen soviel Zuversicht und Freude verbreiten. Damit die schrecklichen Verbrechen des Nationalsozialismus sich niemals wiederholen können ist es notwendig aufzustehen und dem Rechtsradikalismus deutlich entgegen zu treten.



Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Egon Honerbach erklärten Klaus-Peter Kniel, Fachbereichsleiter Jugend, Soziales und Gesundheit, und der Teilhabekoordinator Theo Lassau die Ziele der Planungen für Menschen mit Behinderung im Sozialraum Adenau. Als ein Bestandteil des durch verschiedene Träger geplanten umfassenden Unterstützungsangebotes für Menschen mit Behinderung möchte die Lebenshilfe Ahrweiler ein ambulant betreutes Wohnangebot in Antweiler aufbauen. In dem Wohngebiet ‚Auf Dreiviertel’ soll hierzu ein Gebäude mit 2 x 6 Einzelappartements erstellt werden. Hier könnten 12 Menschen, auch mit umfassendem Hilfebedarf, eine neue Heimat finden. Die Lebenshilfe plant, diesen Personen ein Dienstleistungsangebot zur Verfügung zu stellen, das den individuellen Bedürfnissen entspricht, bis hin zu einer 24 stündigen Betreuungszeit. Die Wohnungen könnten sowohl als Eigentum erworben, als auch angemietet werden.
