Musical for you

Integrative Theater- und Musikveranstaltung im 50ten Jahr der Lebenshilfe

Am Samstag, 20. September hob sich der Vorhang in der Ahrena im Bürgerzentrum Ahrweiler zu einer Integrativen Theater und Musikveranstaltung, veranstaltet von der Lebenshilfe Kreisvereinigung Ahrweiler e. V..

Mit einer eindruckvollen Show entführte die Lebenshilfe Theatergruppe Baori 500 Gäste mit Ihrem Stück ‚Trau Dich träumen’ in die Welt der Wünsche und Visionen.
„Wenn einer träumt, ist es ein Traum, wenn viele träumen ist es der Beginn einer Wirklichkeit“. Baori, der Name bedeutet in Hindu soviel wie Quell oder Ursprung des Lebens, das sind 12 Akteure, die sich mit selbst geschriebenen Stücken in Szene setzen und in ihrer Darstellung ihre eigenen Träume und Wünsche zeigen. Unter Leitung von Annette Gies verwandeln sich die Schauspieler einen Fußballstar (Franz-Josef Hüllen), in eine Sängerin (Christine Monreal) oder in einen Rockmusiker (Mike Jallous), Andrea Münz trat als Engel auf, der allen etwas Gutes geben will, Kirkor Matosuglu zeigte dem begeisterten Publikum seine Künste als orientalischer Bauchtänzer, Melanie Gessner lief gekonnte Schritte eines Models und Barbara Pohlers lebte ihren Traum ein Star zu sein. Aber auch von Liebe wurde erzählt (Ulrike Hoffarth und Mike Jallous) oder dem Wunsch einfach nur dabei zu sein, den Ellen Mommertz darstellte, indem sie die ganze Zeit einfach nur auf der Bühne dabeisaß.
Die Künstler verzauberten das begeisterte Publikum mit dem Stück ‚Trau Dich Träumen’ und ebneten so musical for you die Bühne.

Unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Dr. Tappe bot die Lebenshilfe Kreisvereinigung Ahrweiler damit ihren Gästen gleich ein zweites Highlights. Mit einer neuen, atemberaubenden Show unter der Leitung von Thomas Still aus Sinzig zeigte musical for you’.Stücke aus „Die drei Groschen Oper“, „Mamma Mia“ und „Chicago“. Es wurde aus „Elisabeth“ und ihrer tragischen Geschichte erzählt und das Publikum begab sich auf die Reise nach Ägypten in die magische Welt von „Aida“. Bejubelt wurden Ausschnitte aus „Tanz der Vampire“; und von „Dr. Jekylls und Mr. Hydes“. Gezeigt wurde auch die phantasiereiche Welt aus „Wicked“ und die romantischtraurige Geschichte von „Romeo & Julia“. Nicht fehlen durfte aber auch das wilde „We Will Rock You“, „ Cabaret“ und natürlich die Highlights aus den berühmten Musicals wie „Die Drei Musketiere“, „König der Löwen“ und „Das Phantom der Oper“.

Unter der Leitung von Thomas Still aus Sinzig spielte sich Sie das traumhafte Ensemble in die Herzen der Gäste. Die Akteure sind junge Menschen aus dem Kreis Ahrweiler, die mit professionellem Können organisiert als Verein in eigener Regie eine umwerfende Show auf die Beine gestellt haben. Zum Ensemble gehören Laura Bablick (Koisdorf), Christian Erben (Bad Breisig), Anna Groß (Westum), Sonja Hoche (Löhndorf), Anatol Käbisch (Löhndorf), Elisa Käbisch (Löhndorf), Bernadette Kascha (Bonn), Caroline Krahe (Löhndorf), Daniel Kupfer (Remagen), Jork Manske (Bonn), Alina Monreal (Heimersheim), Magdalena Möller (Heimersheim), Hannah Pohl (Remagen), Michelle Riotte (Heimersheim), Lars Schmidt (Remagen), Simone Schmorleiz (Weißenthurm), Nadine Sievers (Sinzig), Nina Vieler (Kripp) und Isabelle Wolf (Löhndorf). Mit minutenlangen Ovationen endete die Veranstaltung nach Mittenacht und die Lieder klangen allen Gästen noch lange in den Ohren.

Zu Beginn der Veranstaltung erinnerte Geschäftsführer Stefan Möller an die Anfänge der Lebenshilfe in Deutschland.
„Vor 50 Jahren lernte ein Verbindungsoffizier der Vereinten Nationen ein kleines Mädchen kennen, das nach der Befreiung aus dem Konzentrationslager wegen seiner geistigen Behinderung nicht mit seinen Eltern ins Ausland emigrieren durfte. Das Schicksal der 13 jährigen Nadja hat diesen Offizier so beschäftigt, das er mit Fachleuten und Eltern von behinderten Kindern eine neue Organisation mit Namen Lebenshilfe gründete. Das Ziel von Tom Muters war es, die Lebensbedingungen von Menschen mit sogenannten Behinderungen zu verbessern und Ihnen ein Leben in Würde zu ermöglichen. Zunächst unter dem Motto die Eltern zu stützen zu ihren behinderten Kindern zu stehen, über schulische Angebote und Möglichkeiten arbeiten zu gehen, wurden Ziele verfolgt die sich mit wenigen Worten ausdrücken lassen.
Von Eingliederung statt Isolation zur Normalisierung, von Selbstbestimmung zur Mitbestimmung. Von der Teilhabe zum Miteinander.“
Dieses Miteinander konnte am Samstag Abend vor ausverkauften Haus eindrucksvoll erlebt werden. Das Konzept, mit einer gemeinsamen Veranstaltung zwei völlig unterschiedliche Besuchergruppen anzusprechen und damit das eigene Können den anderen zu zeigen, ist mit dieser Veranstaltung wunderbar gelungen und hat das erhoffte Miteinander im vollen Umfang umgesetzt.

Dank galt den Sponsoren von Lotto Rheinland Pfalz, der Volksband RheinAhrEifel, der Jugendstiftung der Kreissparkasse und Getränke Bergmann. Ohne diese Hilfen ist eine solche Veranstaltung kaum zu verwirklichen.

Stefan Möller
Geschäftsführer Lebenshilfe Kreisvereinigung Ahrweiler e. V.

Sommerfest

Am Samstag, den 30. August fand unser diesjähriges, traditionelles Sommerfest statt.
Dieses Mal feierte das LHH im kleinen Rahmen. Da im letzten Jahr unser Sommerfest sehr groß und aufwändig unter dem Motto „Mittelalter“ begangen wurde, wollten wir in diesem Jahr familiär und übersichtlicher bleiben.
So ergab sich mehr Zeit und Raum für Gespräche und Austausch untereinander.

Zum ersten Mal waren auch die neuen BewohnerInnen mit dabei, die im Frühjahr in ihr „neues zu Hause“ im LHH eingezogen sind. Ganz herzlich wurden auch deren Eltern und Angehörige begrüßt, die als Eltern erstmalig mit von der Partie waren. Den Auftakt des Festes machte unsere Theatergruppe BAORI, die ihr Theaterstück „Träume“ aufführte. In tollen Kostümen, mit passender Musik und mit poetischen Zwischentexten der Leiterin Anette Gies, verführten die SchauspielerInnen das Publikum in ihre eigenen Träume und Vorstellungen vom Leben.
Danach spielte der Sänger Helmar Hoffmann mit eigener Gitarrenbergleitung seine Lieder vom Leben. Gekonnt integrierte er dabei Sänger und Musiker aus unserer Bewohnerschaft, die so vor großem Publikum ihre Künste zum Besten geben konnten. Vielen Dank an Herrn Hoffmann noch einmal von dieser Stelle für seinen gespendeten Einsatz. Danach konnte gegessen und getrunken werden.
Danke noch einmal für die leckeren Salatspenden der Angehörigen. Alles hat sehr gut geschmeckt. Das Wetter war klasse, die geschenkte Tischdekoration der Gartenbaufirma Kraus war toll und die Stimmung war ebenso gut. Ich hoffe, dass sich die Gäste und TeilnehmerInnen so richtig wohl fühlen konnten, denn das lag uns Allen am Herzen.

Ich bedanke mich hiermit noch einmal ganz herzlich bei allen Mitwirkenden und Gästen für ihre Anwesenheit und ihren Einsatz. Gleichzeitig verabschiede ich mich an dieser Stelle schon einmal ganz herzlich von Ihnen Allen, bedanke mich für die intensive und interessante Zeit, die ich im Lebenshilfehaus verbringen durfte und wünsche Ihnen und Euch für die Zukunft alles Gute.

Anne Mäsgen

Fußballprojekt

„Die Möglichkeit, Teil eines Teams zu sein und zum gemeinsamen Erfolg beizutragen, ist eine sehr wertvolle Erfahrung für viele behinderte Menschen.“(1)

„Denn wir wissen, dass Fußball behinderten Menschen nicht nur Freude macht, sondern ihr Selbstwertgefühl stärkt und zur gesellschaftlichen Integration beiträgt“(2)

Das Projekt „Fußball“ in der Lebenshilfe e. V. Sinzig besteht seit nun drei Jahren. Die Lebenshilfe hat sich zur Aufgabe gemacht, geistig und körperlich beeinträchtigte Menschen zu fördern und die gesellschaftliche Integration zu begleiten. Das Konzept sieht zudem vor, heterogene Mannschaften aus beeinträchtigten und nicht beeinträchtigten Menschen zu bilden und zu fördern und den Menschen an sich in den Vordergrund zu stellen.

Die Mannschaft

Die Spielerinnen und Spieler treffen sich im Sommer wöchentlich, im Winter alle zwei Wochen zum gemeinsamen Training. Ein „Trainergespann“, bestehend aus zwei ehrenamtlichen und zwei festen Mitarbeitern der Lebenshilfe, trainiert und betreut die Spielerinnen und Spieler aktiv beim „Umgang mit dem Ball“. Vor ca. anderthalb Jahren wurden die Fußballer von den „Ehlinger Möhnen“ (Ehlingen, Stadtteil der Verbandsgemeinde Bad Neuenahr-Ahrweiler) mit funktionellen Trikots ausgestattet, die zusätzlich auf dem Rückenteil mit den Namen der Spielerinnen und Spieler beflockt wurden. Zudem wurden spezielle Trainingsbälle mit weichem Kern sowie weitere Trainingsutensilien angeschafft.

Noch in diesem Jahr ist ein Fußballturnier geplant, zu dem weitere Einrichtungen eingeladen werden sollen. Das Turnier soll von Sponsoren und der Presse unterstützt werden.

Ansprechpartner: Michael Müller (Dipl. Sozialpädagoge), Telefon: 02642 402106, E-Mail an: danvs@web.de

(1) Quelle: Internet, Textpassage „Fußball für behinderte Menschen, DFB-Stiftung Sepp Herberger“
(2) Quelle: Internet, Zitat: Dr. Theo Zwanziger in „Fußball für behinderte Menschen, DFB-Stiftung Sepp Herberger“
http://www.dfb.de/uploads/media/Fussball_fuer_Behinderte.pdf

Spende für Gartenwerkhaus

Volksbank RheinAhrEifel spendet für ein Gartenwerkhaus der Lebenshilfe am Kaiserplatz in Sinzig

Mit 2500,- € unterstützt die Volksbank RheinAhrEifel den Bau eines Gartenwerkhauses beim neuen Begegnungszentrum der Lebenshilfe Kreisvereinigung Ahrweiler am Kaiserplatz in Sinzig. „Nun sind wir dem Ziel, das Werkhaus noch in diesem Jahr finanzieren zu können, ein riesiges Stück näher“, freut sich Stefan Möller, Geschäftsführer der Lebenshilfe Kreisvereinigung Ahrweiler.
Das Werkhaus soll die Angebotspalette des neuen Begegnungs- und Beratungszentrum erweitern und neue Interessierte für Bastel- und Werkangebote gewinnen.

Spende für GartenwerkhausEs wird im Garten des Lebenshilfezentrums stehen, die Grundplatte ist schon gegossen und Doris Hein, die Leitung der Einrichtung, hat schon viele neue Ideen im Kopf. „Es soll getöpfert und gebastelt werden. Schön ist, dass man im Werkhaus kann dann auch mal was schmutzig werden oder stehen bleiben.“ „Als ich von dem neuen Angebot der Lebenshilfe hörte, war uns klar, dass wir helfen wollen“, so Manfred Linden, Volksbank Bereichsleiter der Region Rhein. „Eine so gute Idee muss unterstützt werden und wir freuen uns, dass wir mit der Geldspende einen guten Beitrag zum Gelingen leisten können.“
Rosemarie Pante, die stellvertretende Vorsitzende der Lebenshilfe Kreisvereinigung Ahrweiler wünscht sich, dass mit dem Angebot neue Interessierte für das Begegnungszentrum gefunden werden können. Ganz im Sinne der Integration sollen zukünftig die Angebote auch Menschen ohne Behinderung offen stehen und so eine gelebte Begegnung schaffen. Der Start des Begegnungszentrums ist ganz gut verlaufen, so Doris Hein, die Leitung des Hauses. „Wir wünschen uns zukünftig allerdings noch mehr Besucher, aber ein neues Angebot braucht immer eine gewisse Vorlaufzeit, bis es von den Menschen angenommen wird.“ Das geplante Werkhaus kann durch attraktive Angebote auch hier einen Beitrag leisten.
An der Spendentafel im Eingangsbereich kann jeder sehen, wer sich für das neue Projekt der Lebenshilfe eingesetzt hat. Stefan Möller hofft, dass den bisherigen Unterstützern noch viele andere folgen und so den Menschen mit geistiger Behinderung im Kreis Ahrweiler auch weiterhin zielgerichtet geholfen werden kann.

Beate Reich besucht Lebenshilfe

Beate Reich besucht die Frühförderung der Lebenshilfe

Am Dienstag, den 19.8.2008 besuchte Beate Reich, Staatssekretärin des Justizministeriums, das neue Beratungs- und Begegnungszentrum der Lebenshilfe Kreisvereinigung Ahrweiler e. V. in Sinzig, um einen Einblick in die Arbeit der Frühförderung zu bekommen.
Neben der mobilen Hausfrühförderung bietet die Lebenshilfe am Kaiserplatz regelmäßig einen integrativen Spielkreis an, der Eltern von Kindern bis zu drei Jahren, oder denen, die noch nicht einen Platz in Kindergarten haben, offen steht. Im Gespräch mit Eltern und Mitarbeitern der Lebenshilfe erörterte Frau Reich die Probleme, mit denen Eltern, die ein Kind mit Behinderung, haben konfrontiert werden.
Die Eltern berichteten, dass erste Probleme schon direkt nach der Geburt beginnen würden. Nicht selten würde eine Behinderung oder Entwicklungsverzögerung durch die Ärzte im Krankenhaus oder auch die Kinderärzte nicht rechtzeitig erkannt und so geht wertvolle Zeit einer ersten Förderung verloren. Hinzu kommen dann lange Wartezeiten in den Sozial-psychiatrischen Zentren, die für die weitere Versorgung in Rheinland Pfalz zuständig sind, so Nicole Pantke, die als Mitarbeiterin der Lebenshilfe Kreisvereinigung Ahrweiler, mit der mobilen Hausfrühförderung Eltern zur Seite steht. „Leider kann ich aufgrund fehlender Verordnungen oft nicht direkt tätig werden, so kommen zu den Unsicherheiten, die Eltern mit der besonderen Situation eh schon haben, Fragen wie das Kind am besten unterstützt und begleitet werden kann hinzu oder wie Hilfen finanziert werden können hinzu,“ so Nicole Pantke. Aber auch die enorm langen Anfahrtswege nach Neuwied, wo das zuständige Sozial-psychiatrischen Zentrum ist, sind ein besonders Hemmnis. Die Eltern berichteten, dass Anfahrten bis zu vier Stunden für eine Strecke und einen Termin keine Seltenheit sind, wenn man im Kreis Ahrweiler auf den ÖPNV angewiesen ist.
Umso wichtiger ist die mobile Hausfrühförderung, so Dr. Ralf Riegel, Vorstandsvorsitzender der Lebenshilfe Ahrweiler. Die Eltern erhalten hier eine gute Beratung und Anleitung, wie sie ihr Kind am besten fördern und auf dem beginnenden Lebensweg begleiten können. Der Vater eines Kindes mit Down Syndrom wies aber auch darauf hin, dass natürlich weitergehende Angebote und Hilfen, wie die Integration in den Regelkindergarten vor Ort besonders wichtig sind. Alle Kinder sehen sich nach Freunden mit denen sie vor Ort spielen können und möchten nicht lange Zeiten im Bus verbringen um ein einen Kindergarten zu kommen der bereit ist die Kinder aufzunehmen.
Eine Mutter fügte hinzu, dass die Tochter einer Bekannten aus dem Bereich Adenau täglich in einen Kindergarten in Neuwied muss. Um die Frühförderung und damit eine wichtige Unterstützung der Eltern unmittelbar anbieten zu können wäre die Möglichkeit der vorläufigen Verordnung durch den Kinderarzt sehr gut, so Stefan Möller, Geschäftsführer der Lebenshilfe Ahrweiler. Zudem müsste die Finanzierung der mobilen Hausfrühförderung endlich kostendeckend vergütet werden. So werden Fahrtkosten und Fahrtzeiten kaum berücksichtigt und auch die fixen Kosten für Autoanschaffung etc. müssen von der Lebenshilfe selbst getragen werden.
Die Eltern schlugen als wichtige Verbesserungsmöglichkeit in einem Flächenlandkreis Ahrweiler vor, weitere Anlaufstellen zu schaffen, damit Eltern und Kinder nicht immer viel zu weite Wege zu Versorgungsangeboten auf sich nehmen müssen. Alternativ könnte eine ambulante Versorgung mit niedergelassenen Therapeuten und Kinderärzten aufgebaut werden und Integration in Regelkindergärten und Schulen verbessert werden. Wichtiger Bestandteil muss allerdings auch weiterhin die zugehende Unterstützung durch eine mobile Hausfrühförderung sein.

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